Hilfe! Meine Website verkauft nicht!“

-Warum das eine gute Sache ist

Susanne Stenshorn | 20.03.2023
Lesedauer: ca. 00:02:39 | Schwierigkeit: Leicht

Klingt erstmal falsch. Vor allem da ich selbst Websites verkaufe. Im Grunde mache ich mir hier gerade DAS Totschlagargument für eine Website kaputt.

Was viele vergessen, haben: Eine Website ist KEIN Shop. Ein Shop, der nicht verkauft ist, scheiße – stimme ich dir zu! 100%! Aber eine Website ist eben kein Shop und soll gar nicht verkaufen.

Aber wie komme ich überhaupt drauf das „Verkaufen“ ein Argument für eine Website ist? Viele Webdesigner werden mit „Websites die verkaufen“. Das Problem ist das gerade diese Designer 2 Dinge machen die sie dir nicht erzählen:

1.Sie haben einen Shop angebunden. Hier verkaufen Sie dir Ihre Pakete und Dienstleistungen als Produkt. Die Website verlinkt nur dahin oder dient als Shop.
2.Sie suchen ständig weitere Vertriebskanäle. Warum machen sie das? Weil sie eben nicht über ihre Website verkaufen.

Was soll eine Website tun, wenn nicht verkaufen? Wozu brauchst du eine Website dann überhaupt?

Gute Frage! Eine Website ist (und das sage ich, seit ich sie verkaufe) dein bester Mitarbeiter! Und ein Mitarbeiter ist nicht gleichzeitig ein Verkäufer! Die Website ist eher ein Berater. Jemand der dich im besten Licht darstellt. Dich vorstellt, deine Persönlichkeit zeigt und Fragen beantwortet.

Die Website unterstützt dich dabei deine Kunden zu informieren. Hier finden sie Informationen über dich, über dein Produkt/Dienstleistung, Zusatzinformationen und können Dinge nachlesen, die sie vergessen haben.

Im Idealfall finden deine Kunden alles, was sie brauchen um mit dir zu Arbeiten auf deiner Website. Erklärungen, Formulare, etc. Das erleichtert die Zusammenarbeit enorm. Und wenn die Katze deines Kunden mal wieder die Nachricht im Posteingang gelöscht hat – muss dein Kunde dir das nicht beichten, sondern lädt das Formular zum Datenschutz einfach neu runter.

Aber ist doch besser, wenn der Kunde direkt kauft? Jein!

Natürlich fühlt es sich gut an, wenn du direkt Geld bekommst. „Stromrechnung? – ich bezahl dich!“ Aber du weißt nicht, was das für ein Kunde ist. Vielleicht ist er total schwierig und die Arbeit fühlt sich scheiße an. Und weil du schon verkauft hast, kannst du nicht den Arschlochpreis nehmen. „Hey! Ich mach gerne Überstunden für dich, aber die will ich bezahlt haben! – „Ich hab schon bezahlt!“ – „Oh… schitt!“

Oder der Kunde hat Vorstellungen, die du nicht erfüllen kannst oder magst. Du musst also umständlich alles zurückbuchen und dich aus dem Vertrag handeln. Oder dich selbst verraten… beides uncool.

Es gibt also viele Gute gründe nicht direkt über die Website zu verkaufen. Gerade wenn es um eine lange Zusammenarbeit geht. Wenn es nur ein kleines Produkt ist, verkaufe es über den Shop. Wenn der Kunde doof ist – bekommst du es so nicht mit.

Hör bitte auf zu denken: „Meine Website verkauft nicht!“ Probiere lieber das:

„Meine Website verkauft nicht – sie arbeitet für mich! Sie informiert meine Kunden. Sie ist Anlaufstelle für all meine Kanäle und Social-Media-Konten. Sie stellt mich vor und unterstützt mich im Verkaufsprozess (Produkt-Infos, Zusatz-Infos, Zusammenfassung, erklärt den Ablauf, etc.). Sie informiert meine Kunden über Neuigkeiten und ist für mich da, wenn es Social-Media nicht ist.

Meine Website ist mein Online-Zuhause. Hierhin lade ich meine Kunden ein. Hier zeige ich mich wie ich wirklich bin. Hier mache ich meine Regeln und hier entscheide ich wie es aussieht, wo was steht und wie ich mich präsentieren möchte.

Meine Website ist die Verbindung zu meinen Kunden. Wie der Verkäufer im Laden (nur ohne Verkaufen). Sie führt das Vorverkaufsgespräch! Und steht für Rücksprachen bereit. Jederzeit, rund um die Uhr. Ihr vertraue ich mein Business an, wenn ich krank oder im Urlaub bin.

Meine Website verkauft nicht – aber für mich ist sie unbezahlbar.“