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Tagebuch eines erschöpften Abenteurers | Fantasy Kurzgeschichte

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Eine stimmungsvolle Fantasy-Kurzgeschichte voller Melancholie, Erinnerungen an alte Freunde und der Magie vergangener Abenteuer in Elyndor

Tarric sinkt erschöpft auf den alten Holzstuhl. Die langen Reisen, die Begegnungen mit Freunden und Fremden, die Geschichten, die er erlebt hat – alles lastet auf seinen Schultern.

Vor ihm liegt ein aufgeschlagenes Tagebuch. Eine kleine Kerze flackert, wirft tanzende Schatten an die Wände und taucht den Raum in warmes, goldenes Licht.

Mit müden Händen hält er die Feder, lässt die Worte langsam über das Papier fließen. Jede Zeile hilft ihm, Gedanken zu ordnen, Erinnerungen zu sortieren und das Chaos der letzten Tage zu verarbeiten.

In dieser Stille sammelt er sich, richtet seinen Geist, bevor er sich wieder der Welt und all den Wegen, die vor ihm liegen, stellt.


Liebes Tagebuch,
die letzten Wochen waren hart. Es ist viel passiert – weltbewegender Kram, der mich nachdenklich macht.
Und irgendwie… sentimental.

Ich muss an meine vergangenen Reisen denken. An alte Freunde und alte Geschichten.

Wie meine Freundin (Name unleserlich).
Sie mag zwar aussehen wie eine liebe alte Oma – aber sie ist die mächtigste Magierin, die ich kenne.

Inzwischen lebt sie in Halyndor, einem kleinen, verschlafenen Ort in Florindal.
Die Menschen dort bauen Getreide an und lernen, mit der Magie im Einklang zu leben.
Nach dem, was vor Jahrhunderten in Calvoran geschehen ist, ist das wahrscheinlich auch besser so.
Ich erinnere mich an die vielen lachenden Kinder auf dem Marktplatz, an den Duft von Obst und frischen Blumen.

Das erinnert mich an Zuhause – Thalorien.
Die Hauptstadt.
Hier schlägt das Herz des Reiches.
Viele zukünftige Helden warten nur darauf, ihre Geschichte zu erzählen.
Unter der Herrschaft der Elfen blüht das Land – und gut, wahrscheinlich tragen die Wächterdrachen auch ihren Teil dazu bei.
Aber man darf ja wohl stolz auf seine Stadt sein.

Wenn ich an das kleine StädtchenVerdalyn denke, tief im Osten von Nocturs, merke ich, wie unterschiedlich die Völker sind.
Die Elfen haben uns wirklich mit offenen Armen empfangen.
Ihr Dorf ist friedlich und malerisch – Häuser, die in mächtigen Bäumen wachsen, kristallene Türme, uralte Tempel.
Alles ist Teil der Natur und doch eigenständig.
Unbeschreiblich schön.

Ein bisschen erinnert es mich sogar an die Zwerge.
Ihre Hallen ziehen sich tief durch das Gravenor-Gebirge, erleuchtet von gelenkter Lava und getragen von Decken, so hoch, dass sie eigentlich nur mit Magie gebaut sein könnten.
Aber die Zwerge haben keine Magie – ihre Baukunst kommt ohne Magie aus und verspottet so alle Magier. Irgendwie.
Kein Wunder, dass jedes Volk sie als Baumeister beauftragt.
Es heißt in ihrer Hauptstadt Thorgar hört man das Hämmern der Schmieden und sieht die Flammen der Werkstätten bis in die Nacht hinein.

Es gibt noch so viele Orte zu entdecken – große Städte, kleine Dörfer, Helden, Feinde und Geschichten, die nur darauf warten, erzählt zu werden.

Meine Reise hat gerade erst begonnen.
Elyndor ist alt – und doch jung für ein Reich.
Und ich freue mich auf alles, was noch kommt.

Tarric


Tarric schaut auf die Karte von Elyndor, die vor ihm auf dem Tisch liegt. „Du hast mich die letzten Wochen echt gefordert“, murmelt er leise. „Aber klein kriegen tust du mich nicht. Das haben schon andere versucht – und sind gescheitert.“

Ein leises Schmunzeln huscht über sein Gesicht. „Von den Drachen halte ich mich fern, aber von deinen Geschichten nicht… die entlocke ich dir schon noch.“

Er löscht die Kerze, steckt die Feder weg und erhebt sich. Mit leichtem Schritt geht er die Treppen hinunter in die Schenke, wo bereits lachende und lallende Gäste auf ihn warten – und wer weiß, welche Abenteuer Elyndor ihm noch vor die Füße wirft.

bannerbild für die fantasy kurzgeschichte agebuch eines erschöpften Abenteurers. Tarric sitzt an einem holztisch und schriebt tagebuch. nur eine kleine kerze erleuchtet ihn und sein buch. ki-konzept bild

Und falls du Tarric auf seinen Abenteuern nicht folgen konntest – oder du beim nächsten Mal nicht aus Versehen über eine Drachenklaue stolpern willst – die Karte von Elyndor gibt’s im Shop. Zur Karte in meinen Shop So findest du garantiert jeden magischen Ort… ohne dich in Nebel und Drachen zu verheddern!

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