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Eine Legende in der die Liebe über den Tod hinaus geht

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Vor vielen, vielen Jahren lebte ein glückliches Paar in einem kleinen Dorf. Sie waren verlobt und planten eifrig ihre Hochzeit. Doch das Leben hatte andere Pläne mit ihnen.

Das kleine Dorf lebte vom Bergbau. Auch der Verlobte ging regelmäßig unter Tage, um seiner zukünftigen Frau und den Kindern, die sie bekommen würde, ein gutes Leben zu bieten. Er war immer sehr vorsichtig und ging niemals ein Risiko ein. Das wusste jeder im Dorf.

Umso merkwürdiger war es, als der Verlobte eines Tages einfach verschwand. Über Nacht, direkt aus seinem Bett. Während die Tage vergingen und das Leben wieder normal wurde, wartete seine Verlobte.

Die Dorfbewohner glaubten schnell, dass er einfach eine andere Frau gefunden und mit ihr davon gelaufen war. Es dauerte nicht lange, bis sich andere Männer der Verlobten anboten. Ihr müsst wissen, sie galt immer als schönste Frau im Dorf. Und auch wenn niemand neidisch auf den Verlobten war oder den beiden ihr Glück missgönnte, wollten diese Männer die neue Chance nicht verstreichen lassen. Doch die Verlobte lehnte alle Angebote ab. Sie liebte ihren Verlobten und war sich sicher, dass er eines Tages wieder auftauchen würde.

Und so wartete sie. Tag für Tag. Jahrelang. Ihre Freunde heirateten, bekamen Kinder, feierten die Hochzeiten ihrer Kinder und begrüßten ihre Enkelkinder auf der Welt.

Diese Enkelkinder waren es auch, die einen neuen Stollen in der Mine öffneten und dabei einen grausamen Fund machten. Der Stollen war nicht neu, sondern verschüttet. Dahinter lag ein toter Bergmann, der vor Jahren durch ein Loch in diesem unbekannten Gang gefallen war und dort elendig verhungert sein musste. Er trug ein handbesticktes Taschentuch bei sich, das wie durch ein Wunder unversehrt war.

An der Oberfläche verbreitete sich die Nachricht schnell, und alle versuchten, den Mann zu identifizieren. Die Verlobte wusste sofort, dass der Bergmann ihr verschollener Verlobter war. Das Taschentuch hatte sie ihm zur Verlobung geschenkt.

Statt zusammenzubrechen und ihr Leben lang auf einen Toten gewartet zu haben, freute sie sich. Sie begann sofort mit der Planung der Beerdigung.

Als es soweit war und die Männer des Dorfes den Sarg zu Grabe trugen, schritt die Verlobte in ihrem Hochzeitskleid an der Seite ihres Verstorbenen. Sie legte ihm seinen Ehering ins Grab und gab ihm ein Versprechen: „Liebster, du hast so lange auf mich gewartet. Bitte warte noch ein kleines bisschen länger. Ich habe noch Dinge zu erledigen. Bald folge ich dir, und dann bleiben wir für immer zusammen.“

Dann schritt sie davon, und das Grab wurde verschlossen.

Danke fürs Lesen!

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