Just me - Nur ich
    Oder auch: Meine eigene Heldenreise!

Susanne Stenshorn | 06.10.2022 | Letztes Update: 01.03.2023
Lesedauer: ca. 00:07:50 + | Schwierigkeit: Leicht

Vorwort und Trigger Warnung!

Foto von Susanne Stenshorn, Gründerin von WebDragon

Meine Kindheit war alles andere als einfach. Ich blickte in den Abgrund und die Dunkelheit war mir ein vertrauter Freund.

In den folgenden Abschnitten geht es um Depressionen und die damit verbundenen Auswirkungen. Wenn du selbst an Depressionen leidest oder mit Berichten darüber nicht klar kommst skippe unbedingt zu Punkt 2 und lasse den ersten Punkt ausfallen.

Trigger-Thema! Kindheit geprägt von Depression

Schon im Kindergarten wusste ich, was ich wollte und was ich nicht wollte. Ich wollte mich nicht für die selbsternannte Anführerin zum Deppen machen und nur das Spielen, was sie erlaubte. Also blieb ich lieber für mich. Ich war anders und Kinder sind grausam. Der Mensch tendiert ja generell dazu, alles, was anders ist, abzulehnen und sogar Angst davor zu haben. So wurde ich schnell zum Außenseiter. Damals war ich noch so clever mich mit anderen Außenseitern zu verbünden. So hatte ich ab und zu jemanden zum Spielen.

In der Grundschule lief es genauso. Denn das waren ja noch dieselben Personen. Heute weiß ich das meine depressive Episode wohl mit 9 Jahren angefangen hatte. Zum Glück fand ich erneut wenigstens eine Freundin.

In der Realschule wurde das Mobbing schlimmer. Auch wenn ich das damals nicht so wahrnahm. Die Psyche ist schon gut, wenn es darum geht dich „funktionierend“ zu halten. Ich hatte zwar die fünfte bis siebte Klasse, ein anderes Umfeld und dementsprechend auch das erste Mal mehrere Freunde. Aber diese verlor ich als ich in der 8ten Klasse in die Realschulklasse kam. Hier war die Hälfte der Klasse (alle Mädchen) gegen mich. Auch die Freundschaft aus der Grundschule hielt leider nicht. Sie ging aufs Gymnasium und die Kommunikation stimmte dann leider nicht mehr. Und im Jugendlichen Kopf war dann schnell eine unbeantwortete Nachricht ein geghostet.

Ich wurde das „Monster mit den gruseligen Augen“. Das ist jetzt noch die nettere Bezeichnung. Die anderen lass ich mal weg…

Die Gerüchte gingen so weit, dass sogar Jugendliche aus anderen Dörfern wussten, wer ich war und auf den Zug des Hasses aufsprangen. Zuhause war auch schwierig. Meine Mama war ein Lichtblick, aber sie allein war gegen die Übermächte der Dunkelheit machtlos. Die Details lasse ich jetzt mal weg, um ärger zu vermeiden. Es hat mit Alkohol-Problemen in der Familie, überzogenen Erwartungen und sehr viel Druck zu tun.

Ich flüchte mich ins Gaming und ins Animes schauen. Hier habe ich viele Lektionen und Werte für mich mitnehmen können. Ich glaube ohne den Anime Naruto wäre mein Leben ganz anders verlaufen. Wahrscheinlich gäbe es mich sogar nicht mehr. Dieser Anime hatte mir beigebracht, dass das Leben einen Wert hat – jedes Leben - und dass sich Dinge ändern können. Und auch ein vermeintliches Monster muss nicht für immer ein Monster bleiben. Und die wichtigste Lektion: Der Tod ist keine Lösung!

Nach der Realschule versuchte ich eine schulische Ausbildung zum IT-Assistenten mit der Chance das Abitur zu machen und danach zu studieren. Ich lernte hier meine beste Freundin kennen und fand erste Hilfe in der Lebensberatung.
Zuhause war es aber kaum noch auszuhalten und im zweiten Jahr brach ich zusammen. Ich beendete die Schule ohne Abschluss.

Danach versuchte ich mich in einer Ausbildung zur Konditorei-Fachverkäuferin. Hier wurde ich wieder gemobbt und zusätzlich sexuell belästigt (mein Chef hat später das ganze Personal ausgetauscht!). Ich hatte meinen zweiten Zusammenbruch und musste in eine Psychiatrische Klinik. Dank den Lektionen aus Naruto und der Unterstützung meiner Mama schaffte ich aber auch das. Und schon nach zwei Tagen in der Klinik ging es mir deutlich besser und es war klar, dass die Probleme in meinem Umfeld lagen. Ich litt zum Glück „nur“ an einer depressiven Episode und nicht an einer Depression!

Ich lernte für mich einzustehen und vertraute mich endlich meiner Mama an. Wir brachen unsere Zelte ab und zogen weg.

Meine Rettung: Gaming und Animes

Nach dem Umzug nach Hauroth ging es mir erstmal besser. Aber die Situation mit dem „alten Umfeld“ verschlimmerte sich rasch. Nach etlichen Drohungen gegen mich und meine Mama brach ich den Kontakt ganz ab.
Du kannst mir drohen, wie du willst – juckt mich nicht- aber die Menschen, die ich liebe! Da werde ich wirklich zum Monster!

Meine geplante Ausbildung zur Sozialassistentin musste ich zweimal auf Anraten der Schule abbrechen. Nicht wegen meinen Noten – ich gehörte zu den Klassenbesten – aber so eine Störung macht Arbeit. Das hat die Schule dann auch gemerkt und einen Rückzieher gemacht.

Nebenbei hatte ich versucht einen Therapeuten zu finden. Der Erste war ein Reinfall, der Zweite… den lass ich jetzt mal weg. Hat mehr geschadet als genutzt und der Dritte war ein Sechser im Lotto. Kommt aber erst später.

Die erneuerte gescheiterte Ausbildung und das vorzeitige Therapie-Ende waren für mein Selbstbewusstsein nicht förderlich. Ich flüchtete wieder aus der Realität ins Gaming. Damals droppte EA kostenlos Dragon Age Origins. Dieses Spiel half mir den erneuten Rückschlag zu verkraften und gab mir eine Perspektive. Ich konnte wieder viel für mich mitnehmen und lernen.

Hier entstand auch meine Liebe zu Drachen, obwohl die Drachen eigentlich nur ein Nebenprodukt in der Spielreihe sind. Die Geschichten und kleinen Site-Informationen haben mich dazu gebracht, mich wieder mit meinem alten Hobby, den Sagen und Legenden, zu beschäftigen. Und hier bin ich auch wieder schnell den Legenden und sagen um die Drachen verfallen.

Eine andere große Hilfe wurde YouTube. Durch Zufall, ich habe glaube ich in einem Game gehangen und eine Lösung gesucht, bin ich auf ein paar Creator aufmerksam geworden. Hier erkannte ich das erste Mal, das ich nicht falsch war. Das meine Werte und mein Verständnis der Welt normal und ok sind.

Es war nicht alles rosig und ich musste noch viele Jahre gegen meine eigenen Dämonen kämpfen. Aber das geschah mit Medikamentöser Begleitung und vieles ist verschwommen oder falsch in meiner Erinnerung. Darum überspringe ich diese Zeit.

Irgendwann ging es mir aber wieder so gut, dass ich meine Medikamente absetzen konnte. Leider viel zu spät. Die lange Medikation hat nicht nur meine Genesung verhindert (die Therapie konnte nicht so tief gehen wie sie es gemusst hätte) sondern auch bleibende Schäden hinterlassen. Offenbar hatte ich Nebenwirkungen, die nicht erkannt wurden. Meine Nerven sind geschädigt. Ich habe unkontrollierbare Zuckungen in Beinen und Armen. Offiziell Ticks, aber ich empfinde die jetzt nicht so schwer, als dass ich sie so nennen würde. Und die Nerven erholen sich, dem Universum sei Dank, auch immer mehr. Auch wenn die Feinmotorik wahrscheinlich nie mehr so wird wie sie mal war.

Neue Erkenntnisse und „Diagnosen“

Die Medizin entwickelt sich immer weiter und inzwischen habe ich durch meinen 3. Therapeuten bestätigt das ich Hochsensibel bin. Das gepaart mit Hochbegabung führt zu meinen ausgezeichneten analytischen Fähigkeiten. Ich kann ich vieles sehr exakt vorhersehen. Menschen lassen sich gut „berechnen“ und agieren auf Basis ihrer Persönlichkeit sehr logisch. Hintergedanken sind oft weniger geheim für mich als es den Menschen lieb ist. Dazu muss weniger ausprobieren und kann erahnen, wie ein Versuch oder eine Recherche ausgeht. Das klingt jetzt nach einem krassen Flex, ist in Wahrheit aber nervig. Außerdem ist eine ADSH (Aufmerksamkeitsdefizit mit Hyperaktivität Syndrom) in Vermutung. Die Tests stehen aber noch aus.

Auf andere wirke ich so oft „seltsam“. Und ich kann es niemandem verübeln. Ich reagiere zuerst logisch und dann emotional. Trotzdem bin ich empathisch und sensibel. Außerdem nehme eher alles aus der Beobachter Perspektive wahr und sehe alle Seiten einer Geschichte, darum wähle ich selten eine Seite oder ergreife Partei nur „weil ich jemanden kenne“.

Heute ist das meine größte Stärke und ich habe gelernt mich so zu akzeptieren, wie ich bin. Auch wenn ich noch lernen muss meiner Begabung zu vertrauen.

Corona: Für mich das reinigende Gewitter das meinem Leben wieder Sinn gab

Einige Jahre und eine erfolgreiche Therapie später kam Corona. Dank der dritten Therapie konnte ich auch endlich die Traumata auflösen, die ich auflösen musste und die anderen akzeptieren bzw. lernen damit zu leben. Nicht alles ist heilbar – aber man kann lernen mit allem umzugehen.

Meine Mutter ist Erzieherin und aufgrund von Corona brauchten sie ganz dringend eine Website für ihre Kita. Um zumindest ein bisschen Kontakt mit den Kindern und Eltern zu halten. Außerdem war diese schon lange gewünscht, nur hatte bis dahin die Zeit gefehlt. Aber dank Corona war nun genug Zeit. Und ich konnte helfen! Immerhin hatte ich schon in der Realschule gelernt eine Website zu coden. Und dieses Hobby hatte ich nie aufgegeben. Ich hatte damals IT gewählt, weil ich das einzige Mädchen war und so Pause vom Mobbing bekommen konnte. IT war nicht die Liebe auf den ersten Blick. Aber eine Lebenslange! Eine Fügung die nur das Universum erahnen konnte!

Ich codete also meine erste offizielle Website! Als meine Mutter sah, wie gut ich darin war und wieviel Spaß ich daran hatte kam sie auf die Idee das zu lernen und zu meinem Beruf zu machen.

Nachdem ich die Jahre davor so oft gescheitert war machte mir diese Idee zwar Bauchschmerzen, aber wir entschieden und das Risiko einzugehen und es zu probieren. Über ein Fernstudium bei der ILS. Ausbildung im sicheren Heimat-Hafen in meinem Tempo.

Ausbildung und WebDragon!

Manga-Zeichnung von Susanne Stenshorn, Gründerin von WebDragon

Mitte 2020 begann ich also meine Ausbildung zum Web-Entwickler im Fernstudium bei der ILS.

Nebenbei plante ich die Eröffnung von WebDragon. Der Name und das Logo waren sogar relativ schnell gefunden, denn mir war von Anfang an klar, dass der Drache, der mich ja irgendwo gerettet hatte unbedingt Teil meines Business werden musste.
Bei dem Logo hatte ich dann sogar Hilfe von meiner besten Freundin, die die Liebe zu Drachen mit mir teilt.

Da ich zu Hause war, hatte ich die Zeit mich ins Studium zu stürzen und konnte so innerhalb eines halben Jahres meinen Abschluss machen. Der wohl größte Vorteil bei einem Fernstudium! Natürlich war es aber auch von Vorteil, dass ich schon jahrelang vorher Websites gecodet hatte und das meiste schon konnte.

Auch die Abschlussarbeit und das Zertifikat zum geprüften Web-Entwickler waren für mich einfach zu erreichen. Auf meinen 1,4 Abschluss bin ich sehr stolz.

Das einzige, was ich heute anders machen würde wäre die Gewerbeanmeldung. Heute würde ich das Gewerbe zusammen mit der Ausbildung anmelden und den Ausbildungsprozess mit Werbung und Blogbeiträgen begleiten. Natürlich wäre die Website dann nicht von Anfang an so gut gewesen, wie sie war, aber ich glaube ich hätte leichter in Social-Media und generell Marketing und Werbung gefunden. So habe ich da sehr viel Zeit verloren, und hinke immer noch hinterher.

Fun-Facts: Wenn du mich echt kennen lernen willst

Einfach auf die Karte klicken, dann zeigt sie dir die Antwort!

Lieblings-Games

Lieblings-Games

- Dragon Age Reihe von Bioware (Bester Teil ist der 2., bester Charakter: Varric)

- Sims 4 (aber nur mit Mods!)

Lieblings-Anime und Lieblings-Essen

Lieblings-Anime

- Naruto + Naruto Shippuden (ganz uncool auf Deutsch, weil ich das zum Einschlafen schau)

- Sword Art online

Lieblings-Essen

-Nudelsuppe (Nein! Ich wurde da nicht von einem Anime beeinflusst. Ich wurde so geboren! Denk ich…)

Meistgesagter Satz

Meistgesagter Satz

- "Das nervt!"

- "Hn" oder "Hm"

Größte Stärken

Größte Stärken

- Ich spreche fließend ironisch und das mit sarkastischem Akzent

- Ich liebe mich – alles andere ist mir zu anstrengend

- Ich weiß was ich will und verstelle mich nicht (zum Glück auch nicht mehr im Business – das war eine schreckliche Zeit)

Größte Schwächen

Größte Schwächen

- Clowns (ich hasse sie!!!)

- Videos machen

- Morgen (ich bin ein Morgenmuffel) & Hunger (Ich werde zur Diva wenn ich hungrig bin)

- Autoritäten (entweder sag ich gar nix oder mehr als gut ist)

- Kurz fassen (Ich liebe es Geschichten zu erzählen)

Meine Werte

Meine Werte

- Ich möchte mit anderen lachen (und weinen) können

- Es gibt zwar keine dummen Fragen, aber googlen schadet nicht

- Jeder hat mal nen schlechten Tag –> ist ok!

- Ich will nicht gerettet werden (bin nicht Peach) und auch nicht andere retten (bin auch kein Mario)

- Meine Familie und Tiere (die Familie sind) stehen an erster Stelle!