Die Klappergasse von Aachen
Karl der Große war vom gerade vollendeten Aachener Dom begeistert. Und diese Begeisterung soll den Beginn unserer Legende zeichnen.
Der Kaiser war gar so begeistert, dass er ein Fest zur Weihe des Doms plante. Ein Fest, wie das reich, Nein, wie die Welt es noch nie gesehen hatte. Bischöfe, so viele, wie das jetzt Tage hat. Die bedeutendsten Personen des Reiches und alles von Rang und Namen lud er ein. Und jeder sagt dazu, der Kaiser war guter Dinge, Geschichte zu schreiben. Er ahnte nicht, welche Geschichte.
Die Bischöfe sollten eine ganz besondere Rolle spielen. Und so wurde am Vortag der Weihe 365 prunkvolle Sessel im Dom aufgestellt. Doch der Kaiser hatte sich verzählt. Es würden nur 363 Bischöfe kommen. Eine Schande! Doch wie auch schon beim Bau des Doms eilte, biblische Hilfe herbei.
Ein Engel kam zur Erde und bat in der benachbarten Bischofsstadt um Hilfe. In der Totengruft ruhten die verschiedenen Bischöfe Gendulfus und Manulf. Beide ließen sich nicht lange bitten und marschierten gleich nach Aachen.
Je näher der Dom kam, desto größer wurde die Freude und desto mehr klapperte das Gerippe. Es würde so laut, dass es selbst den nahen Fluss übertönte. Die Freude, und auch das laute Geklapper, weckten die Menschen in ihren Häusern. Statt sich zu fürchten, die Aacher waren ein mutiges Völkchen und kannten das Übernatürliche gut, freuten sich alle mit den Bischöfen. Diese nahmen die freien Plätze im Dom ein und so waren doch 365 Bischöfe zu Gast an diesem besonderen Tag. Und der Dom wurde in Anwesenheit von 365 Bischöfen – das kann man nicht oft genug erzählen, so besonders ist es – geweiht. Karl der Große sprach von einem Wunder und dankte Gott für dessen Größe.
Nach der Messe waren die Klappernden Bischöfe nie mehr gesehen.
Die Aachener aber ehrten den Tag und das Wunder und nannten die Straße, die zum Dom führt und durch die auch die Skelette kamen fortan Klappergasse. Auf dass das Wunder vom Aachener Dom niemals in Vergessenheit gerate.
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