Das Aachener Bahkauv

Illustration Sammelkarte Aachener Bahkauv
Das ist meine Sammelkarte zur Legende vom Aachener Bahkauv

Früher herrschte das Grauen in den einsamen und ländlichen Gegenden. Monster, Geister und der Teufel selbst suchten die Wälder und Dörfer heim. In den Städten blieb man davon verschont, zumindest war das ein weit verbreiteter Glaube. Ein Irrglaube - würden die Aachener wohl sagen. Denn mitten in der Stadt lebt ein grausames Untier. Doch war es wirklich so schrecklich und war es wirklich vom Teufel geschickt?

Das Untier war grausam anzusehen, da waren sich alle einig. Doch da es nur in der Dunkelheit der Nacht erschien und einen enormen Schrecken bei seinen Opfern verursachte, unterschieden sich die Beschreibungen. Die einen sahen ein Wildschweinartiges Ungetüm mit scharfen Hauern und spitzen Krallen. Einen langen und mächtigen Schwanz soll es gehabt haben. Andere Sprachen von einem Ochsen oder einem Kalb mit Schuppen. Auf dem Land kannte man diese Wesen, man nannte sie Bachkalb. Die Aachener nannten ihres Bahkauv.

Tagsüber soll sich das Monster in den unterirdischen Höhlen beim Koldert versteckt haben. Des Nächtens kam das Wesen aus einem Versteck und setzte sich auf den Rücken von Männern. Nur von Männern! Es suchte niemals Frauen heim. Und auch nicht jeder Mann wurde vom Bahkauv heimgesucht, nur solche die betrunken aus den Bars und Schänken kamen, während ihre Frauen sich zu Hause nach den Kindern schauten. Und manches Mal hat das Bahkauv die restlichen Münzen des Mannes behalten. Ein gar seltsames Untier. Ob es nur selten Freude an Münzen hatte oder die Männer es benutzten, um das zu viel ausgegebene Geld zu erklären wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Das Untier hat sich nie für derlei Geschichten gerächt.

Die Männer wollten das Untier auf ihrem Rücken jedenfalls loswerden und beteten, um das Vieh loszuwerden. Und während die Diener des Teufels normalerweise schwächer wurden und flohen schien das Barkauf nur an Macht zu gewinnen. Erst fluchen und schimpfen schwächte das Vieh. Das Vieh blieb dennoch auf dem Rücken der Männer sitzen. Bis dieser an die eigene Haustür traten. So sorgte das Bahkauv dafür, dass die Herren gekrümmt und angestrengt nach Hause kamen. Geknickt, könnte man sagen. Denn das Vieh war schwer. Und wer lange schweres Gewicht auf dem Rücken träg, ist geknickt. Wie viele Ehefrauen ihrem Man bei solch jämmerlichem Anblick die Standpauke ersparten, weiß wohl nur das Bahkauv selbst.

War das Bahkauv nun ein Diener des Teufels oder hatte es den Aachenern helfen wollen? Wollte es sie abhalten, zu viel zu trinken, die Familie zu vernachlässigen und vor dem Teufel schützen? Oder war es ein Diener des Teufels und erfüllte eine List, die wir heute nicht mehr kennen? Das weiß wohl nur das Bahkauv selbst. Die Aachener haben dem Untier jedenfalls in der Altstadt am Büschel einen Brunnen gebaut.



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